Vilseck: Es göiht nix iwers niat naougeb’n - Die „Bacher-Musi“ in Oberpfalz und Franken aktiv

Geschrieben von rha am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Vilseck.

Wer kennt eigentlich das Bacher-Trio? Da es mehr im fränkischen Raum unterwegs ist und bisher nur einmal auf Burg Dagestein in Vilseck und einmal beim Musikerstammtisch in Schlicht musizierte, ist es im Landkreis Amberg-Sulzbach eher unbekannt. Das sollte sich ändern! Denn in Neutras bei Etzelwang, das ganz reizvoll 300 m von der Grenze zu Franken entfernt liegt, wird an jedem ersten Freitag im Monat eine zünftige Musik gemacht.

Das Bacher-Trio, jetzt Quartett, besteht aus 4 älteren Herrschaften: Dora Liebl (90), ihr Mann Bernhard Liebl (92), Willi Köllner (92) und Hellmut Zorn, der mit seinen „nur“ 77 Jahren „der Bou“ genannt wird. Der Bou, der Wirt aus Neutras, ist auch noch relativ neu in der Gruppe. Er stieß erst 2002 mit seiner Gitarre dazu, nachdem der frühere Kontragitarrist, Hans Genitheim, mit 80 Jahren an Krebs verstorben war.

Der Name Bacher setzt sich aus den Herkunftsorten der Musikanten zusammen. So sind Dora, Bernhard und Hans aus Röthenbach an der Pegnitz und Willi aus Utzmannsbach bei Simmelsdorf. Dora Liebl und Hans Genitheim hatten zuvor 35 Jahre lang mit dem Zithervirtuosen Max Grellner zusammengespielt.

Das Repertoire der Gruppe reicht von gehobener Volksmusik über alte Schlager, Volksweisen und Gebirgslieder bis zu Lumperliedla, wie Dora zu den nicht ganz jugendfreien Gesängen gerne sagt.

Wie Hellmut Zorn zu den Bachern kam, erzählt er selber. „Als im Jahr 2002 der Rest des Bacher-Trios ohne Bassbegleitung zu mir ins Gasthaus „Zum Neutrasfelsen“ kam, um für eine lustige Schar von etwa 20 Leuten zu spielen, fragte ich, ob ich mit meiner Gitarre ein bisschen mitmachen dürfe. Mit etwas misstrauischen Gesichtern stimmten sie schließlich zu.

Nach einigen Stücken hellten sich aber die Minen auf, und sie fragten mich, ob ich bei ihnen dauerhalt mitspielen würde. Da auch ich an der Spielart der Gruppe Gefallen fand, sagte ich zu, und die Gruppe war wieder komplett.

Jeden Mittwoch sind wir nachmittags in wechselnden Gasthäusern in Franken und der Oberpfalz, also multikulturell, unterwegs. Und überall haben wir unsere Fans, unsere Groupies, wie wir sagen, zum Beispiel in Högen, Fürnried, Neutras, Pommelsbrunn, Reichenschwand und so weiter, und so fort.

Dora, unsere „Leitkuh“ spielt wie eh und je alle Stücke ohne Noten auf dem Hackbrett oder singt alte Wiener Lieder und Lumperliedla frech auf. Bernhard und Willi sind Könner auf dem Schifferklavier. Manchmal gesellen sich auch andere Musikanten hinzu und bringen ihre Lieblingsstücke zu Gehör. Und für alle gilt das Motto: Es göiht halt nix iwers niat naougeb’n!“

Da kann man nur zustimmen und wünschen, dass die vier junggebliebenen Musikanten noch lange zusammenbleiben. Wer das Bacher-Quartett einmal hören und kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen zum nächsten Musikantentreffen in Neutras am Freitag, 3. Juni. Er wird sein Kommen sicher nicht bereuen, denn im Gasthaus „Zum Neutrasfelsen“ ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Der Ort Neutras liegt übrigens auf dem höchsten Punkt mitten zwischen den Tälern um Etzelwang, Hirschbach und Pommelsbrunn und gilt unter Wanderfreunden als Geheimtipp.

Vier ältere Semester bilden seit vielen Jahren das Bacher-Quartett und haben nach wie vor große Freude am gemeinsamen Musizieren und Singen wie hier in Schwaig.

(Von links) Willi Köllner, Hellmut Zorn, Dora Liebl und Bernhard Liebl

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So finden sie das Gasthaus „Zum Neutrasfelsen“

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