Vilseck: Wer war denn dieser Bischof Hierl, nachdem eine Straße in Schwimmbadnähe benannt ist?

Diese Frage wird von den Anwohnern immer wieder gestellt, und heute soll sie kurz beantwortet werden. Weihbischof Johann Baptist Hierl - 15 Jahre Stadtpfarrer von Vilseck.

Am 17. Januar 1856 erblickte Johann Baptist Hierl, Sohn eines Metzgers, in Parsberg das Licht der Welt. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Amberg und des Lyzeums in Regensburg wurde er am 4. Juli 1880 zum Priester geweiht. Fast drei Jahrzehnte wirkte er als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien der Diözese.

1880 war er Kooperator in Burglengenfeld, 1881 in Vilseck, 1885 Pfarrprovisor in Kaltenbrunn, 1886 Expositus in Nagel und 1888 Pfarrer in Großschönbrunn. Von 1893 bis 1908 amtierte er wieder in Vilseck, diesmal als Pfarrer. Überall konnte er durch frommen Lebenswandel und leutselige Wesensart die Zuneigung der Bevölkerung gewinnen.

1898 wurde er sogar zum Abgeordneten des Wahlkreises Weiden-Sulzbach-Vilseck in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er zehn Jahre lang für die Zentrumspartei angehörte.

Im Juni 1908 wurde der Stadtpfarrer von Vilseck zum Domkapitular ernannt. Er verließ damit die Stadt, in der er als Dekan, Lokal- und Distriktschulinspektor gewirkt hatte.

Im Jahr 1911 ernannte Papst Pius X. den erfahrenen Seelsorger zum Weihbischof von Regensburg. Am 18. April 1911 wurde er von Diözesanbischof Antonius von Henle konsekriert. Dazu hatten sich auch viele Gläubige aus seinen ehemaligen Pfarreien eingefunden.

Im selben Jahr übernahm Hierl auch die Würde und Bürde des Dompropstes und verwaltete nach dem Tode von Bischof Henle einige Monate das Bistum, bis Weihbischof Michael Buchberger aus München-Freising zum neuen Oberhirten des Bistums Regensburg ernannt wurde. Viel Zeit gemeinsamen Arbeitens war den beiden Würdenträgern nicht vergönnt, denn bereits am 14. April 1928 erkrankte Weihbischof Hierl schwer.

Nach achtjähriger Leidenszeit starb er am 31. August 1936. In einer Gruft seiner Heimatkirche Sankt Andreas in Parsberg, die er 1924 selbst eingeweiht hatte, wurde er zur letzten Ruhe gebettet.

Diözesanbischof Buchberger und Weihbischof Höcht würdigten die Geduld, den Starkmut und das Gottvertrauen, mit denen der Verstorbene seine achtjährige Passion ertragen hatte.

Als Landtagsabgeordneter hatte sich Weihbischof Hierl besonders um die Grund- und Rechtablösung der Vilsecker bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes verdient gemacht. Er setzte sich für die kleinen Leute ein, denen ihr Holz- und Streubezug geschmälert wurde und forderte eine entsprechende Entschädigung.

Auch forderte er im Landtag den Erhalt des Vilsecker Amtsgerichts. So ernannte ihn die Stadt zum Ehrenbürger und benannte nach ihm auch eine Straße.

Weihbischof Johann Baptist Hierl hat sich als Stadtpfarrer von Vilseck viele Verdienste erworben und wurde deshalb zum Ehrenbürger ernannt

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