Vilseck: Start des Repair-Cafés - Kurze Wege für den Klimaschutz

Einen vollen Erfolg kann das neue Klima- und Repair-Café gleich am ersten Tag seiner Eröffnung verzeichnen. In den Räumen des Jugendtreffs im alten Vilsecker Schulhaus finden sich viele interessierte Gäste ein, die Verschiedenes zum Reparieren vorlegen.

Projektleiterin Linda Trager vom Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) ist seit Oktober 2019 aufgrund ihrer Qualifikation als Energiemanagerin für die Etablierung flächendeckender Repair-Cafés im Landkreis zuständig. Die erste Einrichtung dieser Art ist  vor kurzem in Ensdorf eröffnet worden.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl freute sich, dass dieses Angebot nun auch in Vilseck in die Tat umgesetzt wurde. „Wir waren im Stadtrat sofort aufgeschlossen für diese Initiative des Bundesumweltministeriums zur Förderung von nationalem Klimaschutz und konnten auch gleich passende Räume dafür zur Verfügung stellen“, berichtete er.

Auch im Schnäppchen- und Flohmarktladen der Pfarrei sowie in der Kleiderkammer der Kolpingsfamilie würden in Vilseck seit geraumer Zeit durch Annahme und Verkauf gebrauchter Gegenstände beziehungsweise Kleidung Beiträge zum Umweltschutz geleistet, so das Stadtoberhaupt.

Linda Trager freute sich über den positiven Einstand, denn mit Sonja Andraschko fand sich gleich zu Beginn eine neue Mitarbeiterin für den Kreis der Reparateure. Sie deckt künftig Bereich „Textil und Nähen“ ab.

Spontan stellte sich auch Stilla Pröls für „Anmeldung und Organisation“ zur Verfügung. „Wer seine Kenntnisse als Reparateur in den verschiedenen Fachbereichen einbringen möchte, ist herzlich willkommen“, informierte Trager. Die freiwilligen Spenden würden für neue Werkzeuge oder auch mal für ein Essen mit den Ehrenamtlichen verwendet.

„Sehr toll ist, dass der Frauenbund Vilseck nun jedes Mal kostenlos Kaffee und Kuchen im Repair-Café anbietet“, lobte die junge Ensdorferin. Diesen Service zum Verkürzen der Wartezeit nutzten die umweltbewussten Besucher gerne und plauderten über ihre defekten Mitbringsel, wie Receiver, Laptop, Dampfbügelanlage, Brotmaschine, Wetterstation, Fotoapparat, Fahrrad und vieles andere mehr. Sie alle waren sich einig: Reparieren ist besser als wegwerfen!

„Es ist gut, dass man den Leuten bei der Reparatur auch über die Schulter schauen kann und dass sie uns mit kompetenten Tipps Hilfe zur Selbsthilfe geben“, meinte eine Dame aus Kümmersbruck. Man müsse ja nicht gleich immer etwas Neues kaufen, wenn das Alte nicht mehr funktioniere. So könne jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, fügte sie hinzu.

Zum Einstieg in das Energiesparen regte auch der aufgebaute Parcours mit Messung des ökologischen Fußabdrucks an.

Fazit: Insgesamt wurden 26 Gegenstände repariert. 14 davon konnten wieder Instand gesetzt werden. Durch das erfolgreiche Reparieren wurden über 300 kg CO 2 und über 4000 kg Boden/Gestein eingespart.

Das Klima- und Repair-Café in Vilseck ist nun regelmäßig alle drei Monate geöffnet; in Vilseck wieder am 11. April von 13 bis 16 Uhr.

Die nächste Repair-Anlaufstelle wird am 25. Januar in Etzelwang eröffnet. In einigen Abständen folgen Freudenberg, Kastl, Auerbach, Hirschau und Kümmersbruck.

Mit Projektleiterin Linda Trager vom ZEN freuen sich auch Bürgermeister Hans-Martin Schertl (hinten rechts) und Jacob Kohler vom Jugendtreff (links) über das große Interesse am Repair-Café in Vilseck. Fünf sachkundige Reparateure kümmern sich am Eröffnungstag um defekte Gegenstände

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