Vilseck: 130 Jahre Marterl am Gänsberg

Von einem schweren Unglück im Jahre 1890 zeugt ein steinernes Flur-Denkmal an der Staatsstraße 2123 zwischen Vilseck und Ebersbach. Anfänglich stand es an der gegenüberliegenden Straßenseite. Nun weist es an der Wegabzweigung zum oberen Lohhof auf den Unfall eines Pferdefuhrwerks vor 130 Jahren hin.

Im Mittelstück der Sandsteinsäule sind die Jahreszahl 1890 und die Buchstaben JW zu lesen. Über das einstige Unfallgeschehen sind zwei Deutungen überliefert.

Die erste besagt, dass das Fuhrwerk, das mit Langholz von Schönbrunn nach Vilseck zur Säge unterwegs war, über die damals dort sehr hohe und steile Böschung hinuntergestürzt sei. Zum Dank, dass kein größeres Unheil geschehen war, habe man den Bildstock dort aufgestellt.

Aus einer zweiten Version, die Georg Wiesnet, der "Sieglbauern-Schore", erzählte, geht hervor, dass dort die Pferde scheuten und durchgingen. Ein Bub, der auf dem Fuhrwerk saß, sei heruntergefallen und unter die Räder gekommen. Ob dies glimpflich abging, oder ob der Bub ums Leben kam, ist nicht überliefert.

Auf jeden Fall mahnt das Marterl dort am sogenannten Gänsberg immer noch zur Vorsicht und zum stillen Verweilen. Leider ist das Bild  in der Nische, das die Muttergottes über dem Langholzfuhrwerk zeigt, inzwischen verblasst und wieder restaurierungsbedürftig.

Noch heute weist ein Marterl zwischen Ebersbach und Vilseck auf einen Unfall vor 130 Jahren hin. Der Bildstock am Gänsberg lädt zu einem kurzen Innehalten ein

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