Axtheid-Berg: Vilsecker Bergfest in früherer Zeit

Geschrieben von rha am . Veröffentlicht in Nachrichten zu Vilseck.

Die Vilsecker Bergkirche ist seit vielen Generationen ein beliebtes Ziel für Wallfahrer. Täglich gehen oder fahren während der Bergfestwoche viele Gläubige hinauf nach Axtheid-Berg, um dort zu beten. Die Bergfestwoche schließt immer den 14. September ein, das Fest Kreuzerhöhung.

Heuer wurde das Patrozinium der Bergkirche am zweiten Bergfest-Samstag, 14. September, mit Gottesdiensten um 8.30 Uhr und 18.30 Uhr begangen.

In der Überlieferung heißt es, dass seit 1730 ein hölzernes Kreuz an der Triebwegbrücke stand. Das morsche Kreuz wurde nach Jahren ausgebessert und mit einer schützenden Holzverkleidung am Weg nach Neuhammer wieder aufgestellt. Schließlich ließ Stadtpfarrer Georg Michael Gärtner das Christusbild erneuern und in eine  kleine Kapelle auf dem Triebwegberg, jetzt Axtheid-Berg, bringen.

Als die Kapelle baufällig wurde und abgerissen werden musste, fand das seit 70 Jahren vom Volk verehrte Kreuz zunächst in der Pfarrkirche Vilseck eine Bleibe, bis es im Jahre 1820 am Fest Kreuzerhöhung seinen alten Platz auf dem Berg in feierlicher Weise wieder einnehmen konnte.

1823 wurde der Grundstein zum Bau eines neuen Bergkirchleins gelegt, das 1827 eingeweiht wurde. Das Kirchlein erwies sich bald als zu klein, weil eine rege Wallfahrt einsetzte. 1849 begann man mit einem Erweiterungsbau, der erst 1862 fertiggestellt wurde. Das erneuerte Christusbild mit Kreuz ist seitdem auf dem neu geschaffenen Hochaltar aufgestellt und Mittelpunkt der Kreuzverehrung.

Die Bedeutung des Kreuzbergfestes war einst für die Pfarrei so groß, dass sie 1935 ein eigenes Bergfestbüchlein drucken ließ. Papst Leo XIII entbot darin allen Christgläubigen einen Gruß und apostolischen Segen, verbunden mit einem vollkommenen Bergfestablass.

Das Heft beinhaltete neben der Bergfestordnung auch Messen, Buß,- Sühne- und Kreuzwegandachten, sowie die beliebten Vilsecker Lieder. Das religiöse Angebot reichte außerdem von Beichtgelegenheiten für Männer, Jungmänner, Kinder, Frauen und Jungfrauen über gesungene Litaneien und Vorträgen bis zu Waldandachten.

Auf einer hölzernen Kanzel an der Außenfassade der Bergkirche predigten die Priester noch bis in die 1960er Jahre sonntags und am Fest Kreuzerhöhung vor unzähligen Gottesdienstbesuchern

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Für die überaus zahlreichen Bergfestbesucher ließ die Kirchenverwaltung Vilseck im Jahr 1935 ein eigenes Bergfestbüchlein drucken

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Wie die Orgelpfeifen standen die Ministranten 1936 vor der Bergkirche und warteten auf ihren Einsatz

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